Indigene Gemeinschaften im Amazonasgebiet
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Shuar
Die 40 000 Shuar leben in den östlichen Andenausläufern der
Provinzen Morona Santiago, Zamora, Chinchipe und im
südlichen Tiefland Pastazas. Sie betreiben Wanderfeldbau und
sind Jäger, Fischer und Sammler. In einigen abgelegenen
Gemeinden haben die Shuar diese ursprüngliche Lebensweise
erhalten. Viele Shuar wohnen jedoch mittlerweile in der Nähe
von Städten und arbeiten im Dienstleistungssektor. Durch den
Kontakt kam es in Religion und Vorstellungswelt zu einer
Verschmelzung von traditionellen und christlichen Elementen.
Bis Mitte des 20. Jahrhunderts gingen die Shuar der Kopfjagd
nach und stellten aus den Köpfen ihrer Feinde sogenannte
Tsantsa (Schrumpfköpfe) her.
Der Verlust ihrer Gebiete als Konsequenz der anhaltenden
nationalen Kolonisation führte u.a. dazu, daß sich die Shuar
in Gruppen organisierten. Anfang der 1970er Jahre entstanden
die Vereinigung der Shuar-Siedlungen (Federación de Centros
Shuar, heute Federación Interprovincial del Pueblo Shuar del
Ecuador) und der Verband evangelikaler Shuar (AIPSE). Diese
Organisationen kämpfen um die Rechte der Gemeinschaft und um
die Aufwertung ihrer Kultur. Daneben führen sie verschiedene
Programme im sozialen, kulturellen und politischen Bereich
durch.
Achuar
Die Achuar sind eine kleine Gruppe von etwa 500 Personen,
die im Amazonastiefland der Provinzen Morona Santiago und
Pastaza sowie in Peru leben. Die Sprache der Achuar gehört
linguistisch zur selben Familie wie das Shuar. Mit dieser
Gemeinschaft teilen sie auch viele kulturelle Merkmale. Wie
die Shuar hatten auch die Achuar schon sehr früh Kontakt zur
nationalen Bevölkerung, welche sich durch die
fortschreitende Viehwirtschaft bereits in den 1960er Jahren
bis in ihre Gebiete ausdehnte. Dennoch konnten sie
zahlreiche Aspekte ihrer traditionellen Kultur bewahren.
Viele haben ein sehr detailliertes Wissen über ihre Umwelt.