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Indigene Gemeinschaften im Amazonasgebiet
Ecuadors
>Huaorani |
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Huaorani
Heute leben schätzungsweise zwischen 1500
und 2000 Huaorani im ecuadorianischen Amazonasgebiet. Ihr
Territorium befindet sich südlich des Río Napo in den
Provinzen Pastaza und Napo. Huaorani, oder auch Huao, ist
eine Eigenbezeichnung und bedeutet, ähnlich wie das
Quichua-Wort Runa, Menschen.
Aufgrund kriegerischer Konflikte zwischen verschiedenen
Huaorani-Gemeinschaften und den immer wiederkehrenden
Auseinandersetzungen mit Eindringlingen in ihre Gebiete
werden sie auch abwertend als Auca ("wilde Krieger, Feinde")
bezeichnet. Die Huaorani können weder kulturgeschichtlich
noch sprachlich einer größeren Gruppe zugeordnet werden.
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Traditionelles und heutiges Leben
Traditionell leben die Huaorani als Bauern in temporären
Ansiedlungen. Infolge ihrer Kontakte zu Missionaren seit den
1950er Jahren wurden sie allerdings größtenteils
umgesiedelt. Heute liegen die meisten ihrer Siedlungen an
großen Flußläufen und in Nähe von Missionszentren. Viele
Huaorani stehen in einer gewissen Abhängigkeit von den
Missionsstationen und haben ihre eigene Kultur fast
aufgegeben. Huaorani-Gemeinschaften, die weiter im Osten des
Oriente leben und Kontakte zu den Missionen unterbinden
konnten, leben auch heute noch autark. Zu ihnen gehören die
Tagaeri. Sie leben im Inneren des Regenwaldes und lehnen bis
heute jede Verbindung zur Außenwelt ab.
Neben der Bewirtschaftung ihrer Hausgärten (Chacras), sind
die Huaorani traditionell als Jäger und Sammler tätig. Die
Jagd, Domäne der Männer, wird mit Lanze und Blasrohr
betrieben. Ihre Gemeinschaft lebt in einem egalitären
Sozialsystem, das keine Hierarchie und keine Benachteilung
der Frau kennt, sondern die Pflichten des Einzelnen zur
Überlebenssicherung der ganzen Gemeinschaft regelt. Neben
der Einehe gibt es auch Polygamie, wenn die Balance der
Geschlechter aus dem Gleichgewicht zu geraten droht.
Das Leben der Huaorani erfährt außer durch das Eindringen
von Missionaren auch aufgrund der Aktivitäten von
Erdölkonzernen, Siedlern, Militär und Touristen
einschneidende Veränderungen. |
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Im Huaorani-Gebiet befindet sich ein
großes Erdölvorkommen, welches von nationalen und
internationalen Konzernen abgebaut wird. Die Huaorani sehen
sich dadurch mit eingeschleppten Krankheiten konfrontiert,
gegen die sie keine Abwehrkräfte und Naturheilmittel
besitzen, sowie mit Umweltverschmutzungen durch nicht
isolierte Rohöldepots. Um Produkte wie Macheten oder Äxte
erwerben zu können, arbeiten manche Huaorani-Männer als
Angestellte der Erdölfirmen, während einige Huaorani-Frauen
in den nahegelegenen Städten beschäftigt sind. Die Huaorani
organisieren sich heute in der ONHAE (Organisation der
Gemeinschaft Huaorani des ecuadorianischen
Amazonasgebietes), um ihre Gebiete, ihre Kultur und die
Gemeinschaften zu schützen und zu verteidigen. |
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