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Die traditionelle Chacra

Die Chacra-Anbaumethode ist in den Regenwald integriert und ermöglicht eine nachhaltige Bewirtschaftung. Bei den indigenen Gemeinschaften des ecuadorianischen Amazonasgebietes ist diese Anbaumethode fest in der Tradition der Landnutzung verankert. Im Idealfall liegt sie in dynamischem Gleichgewicht mit der Umwelt. Das traditionelle Wissen der indigenen Völker basiert auf der Nutzung lokal verfügbarer Ressourcen und bezieht sich auf Wissen, das im Laufe vieler Generationen gesammelt wurde. Chacras dienen in erster Linie der Subsistenzwirtschaft, zunehmend aber auch dem Gelderwerb durch den Verkauf pflanzlicher und tierischer Produkte.
In Gebieten, die durch Straßen Zugang zu Märkten haben, kommt es zur immer stärkeren Orientierung an "cash crops" (Marktprodukten) wie Zuckerrohr, Kakao und Kaffee, aber auch zur Umwandlung in Weideflächen, wodurch die Nachhaltigkeit eingeschränkt wird. Spezifisch für die ursprüngliche Form des Chacra-Anbaus ist eine große Nutzpflanzenvielfalt in einem scheinbaren Durcheinander zwischen wenigen großen Bäumen, Baumstümpfen, abgestorbenen Ästen und organischen Materialresten.


 

 
Grundsätzlich werden drei Phasen unterschieden:
  • Holzschlag und Säuberung durch Abbrennen
  • Kultivierung
  • Brache


Chacras werden in Primär- und Sekundärwäldern angelegt. Die bis 1 ha große Anbaufläche kann je nach Bodenverhältnissen 2-4 Jahre genutzt werden. Zur Neuanlage eines Feldes wird die Waldfläche zunächst grob gerodet und abgebrannt. Die Asche dient als Dünger für die Pflanzen. Dicke Stämme bleiben auf dem Feld liegen und werden nach Bedarf als Brennholz abtransportiert. Stümpfe gefällter Bäume bleiben im Boden stehen. Ihre Wurzeln verringern die Bodenerosion. Manche der abgeschlagenen Bäume können wieder nachwachsen und liefern organisches Düngematerial für das Feld.

 
Die wichtigste Nutzpflanze in der Chacra ist Maniok, weitere sind Kochbananen und Mais. Zusätzlich werden Früchte, Gemüse-, Heil- und Gewürzpflanzen kultiviert. Nur bei Neuanpflanzungen wird der Boden mit einem Stock gelockert, ansonsten bleibt die dünne Humusauflage unberührt. Zur fast täglichen Arbeit auf der Chacra nehmen die Frauen stets ein glühendes Stück Holz mit, nachwachsende Wildkräuter werden damit verbrannt. Die Asche liefert sofort verfügbare mineralische Pflanzennährstoffe.

 
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