Die Keramikherstellung liegt in
den Händen der Frauen und wird von Generation zu
Generation weitergegeben. Nach Erlernen der
Basistechnik (Wulst- oder Aufsatztechnik)
entwickelt jede Töpfernde, unter Berücksichtigung
der traditionellen Muster und Formen, ihren
eigenen Stil. Der Ton wird als natürlicher
Rohstoff an Flüssen abgebaut. Die Farben sind
ebenfalls natürlich; man findet weiße, schwarze,
orange und rote Töne. Die Pinsel werden oft aus
Eigenhaar gefertigt, auch dienen Holzstücke und
anderes Pflanzenmaterial als Werkzeug. Man
unterscheidet
- Alltagsgut und
- spezielle Keramik, die zu Festen hergestellt
wird.
Ersteres sind meist Tontöpfe zum Fermentieren
der Chicha, feuerfeste Kochkeramik, Essgeschirr
und Trinkgefäße (Mucahua zum Servieren von
Chicha). Nach dem Formen wird die Keramik bemalt
und getrocknet. Danach wird sie langsam gebrannt.
Zum Glasieren wird ein Baumharz (Shiquillu,
Protium amazonicum (CUATREC.) DALY, Burseraceae)
verwendet.
Die für Feste hergestellte Keramik ist reich
verziert; einige trägt Darstellungen aus der
Mythologie (Geister, Tiere). Oft lassen sich
Schwestern oder Ehefrauen eines Schamanen bei der
Gestaltung von Gefäßen durch dessen
Ayahuasca-Visionen inspirieren. |