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Palmnutzung
  >Chambira-Palme

 
 
 
Chambira (Astrocaryum chambira)

Volksnamen:
Kumai (Shuar); Chambira (Quichua und Spanisch)
Familie: Palmen (Arecaceae)

Die bis zu 30 Meter hohe Chambira ist eine Fiederpalme des amazonischen Tieflandes von Ecuador und angrenzenden Gebieten. Typisch sind die spitzen Stacheln an Stämmen und Blütenständen. Die pflaumengroßen Früchte werden zwischen Dezember und Februar geerntet; ihr Geschmack erinnert an die Kokosnuss. Besonders wertvoll sind aber die hochwertigen Fasern dieser Palme.

Zur Fasergewinnung werden etwa zehnjährige Palmen gefällt und die jüngsten Blätter geerntet. Die Fasern werden von den jungen Blättern abgetrennt, aufgekocht und gereinigt. Nach dem Trocknen werden die Fasern zwischen den Handflächen oder mit der flachen Hand auf einer ebenen Unterlage oder auf dem Oberschenkel verdreht. Die so hergestellten Schnüre werden zu Hängematten, Fischernetzen und Netztaschen (Shigras) verarbeitet. Je nach Technik (Knüpfen oder Knoten) wird ein Schiffchen verwendet. Die Huaorani knoten ihre Shigras traditionell doppelt und färben diese, aber auch Hängematten, mit
verschiedenen Pflanzenfarben (z. B. Kumpia: Renealmia alpinia). Aus einer Palme kann man Fasern für etwa vier Shigras gewinnen.

 
   
Für manche Familien ist der Verkauf von Shigras an Touristen eine wichtige Einnahmequelle. Durch steigende Nachfrage an Chambira-Produkten, vor allem für den touristischen Markt, sind in der Nähe vieler Siedlungen keine Chambira-Palmen mehr zu finden. Ein Teil der lokalen Bevölkerung nutzt heute statt der traditionell aus Chambira hergestellten Shigra vorwiegend "Nylonshigras", die wesentlich schneller trocknen und weniger feuchtigkeitsanfällig sind.

Weitere Fotos von Gegenständen zum Thema finden Sie hier.

 
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