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Giftpflanzen
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Curare (Strychnos toxifera, Chondrodendron tomentosum)

Volksnamen: Oome (Huaorani); Curare.
Familien: Brechnußgewächse (Loganiaceae) bzw. Mondsamengewächse (Menispermaceae)

Curare ist eine Sammelbezeichnung für Pfeilgifte, die aus verschiedenen Organismen gewonnen werden. Derartige Pfeilgifte können aus bestimmten Fröschen (Dendrobatidae) oder aus verschiedenen Pflanzen gewonnen werden. In Ecuador, aber auch in anderen Teilen des amazonischen Tieflandes, wird Curare vor allem aus zwei alkaloidhaltigen Pflanzen hergestellt: Strychnos toxifera und Chondrodendron tomentosum.

Die große Gattung Strychnos ist weltweit in den Tropen verbreitet. Strychnos toxifera ist ein Kletterstrauch aus dem tropischen Südamerika und ist auch in Ecuador heimisch. Während ihr Fruchtfleisch harmlos ist, sind die Samen aufgrund ihres Gehaltes an Strychnin ausgesprochen giftig und ergeben beispielsweise ein wirkungsvolles Rattengift. In der Drogenkunde sind sie als Semen Strychni oder Brechnüsse bekannt.
Chondrodendron ist mit etwa zehn Arten im tropischen Süd- und Mittelamerika verbreitet. Zur Gewinnung von Pfeilgift wird C. tomentosum bevorzugt. Diese Liane ist von Panama bis Bolivien und Brasilien verbreitet. Ihre Wurzeln (Gries- oder Pareirawurzeln) enthalten unter anderem D-Tubocurarin, werden aber auch in der Homöopathie verwendet.

 

 

 

 
Curare ist ein muskelentspannendes Gift. Seine lähmende Wirkung zielt auf die Reizübertragung von den Nerven zu den Muskeln, so dass getroffene Tiere innerhalb kürzester Zeit an Atemlähmung sterben. Curare wirkt bei Aufnahme über die Blutbahn, nicht aber über den Verdauungstrakt, tödlich; der Genuss der erlegten Beute ist daher ungefährlich; Strychnin wirkt als Krampfgift auf das zentrale Nervensystem und lähmt die willkürliche Muskulatur.

In vielen Gemeinschaften wird Curare von traditionellen Heilern hergestellt, wobei es viele verschiedene Zusammensetzungen und Zubereitungsarten gibt. Die Huaorani zerkleinern die Liane und schaben die Rinde ab. Diese wird auf ein Blatt gestrichen, das trichterförmig eingerollt und mit einer dünnen Liane verschnürt wird. Ein kräftig gegabelter Ast dient dazu, den an ihm befestigten Trichter zu halten, während von oben langsam Wasser zugegeben wird. Die austretende Flüssigkeit wird in einem untergestellten Tongefäß aufgefangen und über offenem Feuer eingedickt. Wenn die Masse streichfähig geworden ist, werden die Pfeilspitzen in dem Gift gedreht. Nach dem Trocknen wird hinter die präparierte Pfeilspitze eine Kerbe geritzt, damit der Pfeil hinter der Spitze abbricht und im Körper des Beutetiers stecken bleibt.

 

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