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Giftpflanzen
  >Barbasco

 
 
 
Barbasco (Lonchocarpus nicou)

Volksnamen:
Menico (Huaorani); Timin (Shuar); Barbasco (Quichua und Spanisch; Barbasco ist ein Sammelbegriff für Fischgifte, die Bezeichnung wird auch für viele andere Arten verwendet)
Familie: Schmetterlingsblüter (Fabaceae)

Barbasco stammt aus dem tropischen Südamerika und wird auch in Ecuador als Giftpflanze kultiviert. Wurzeln und Blätter enthalten Rotenon, das als leicht abbaubares Insektizid in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Die Indigenen setzen das nervenlähmende Gift zum Fischfang ein. Um den giftigen Milchsaft zu gewinnen, werden Wurzeln oder Zweige zerstampft oder mit dem Messer eingeritzt und gepresst.

Eine Anwendung von Barbasco ist nur in ruhigen Gewässern mit niedrigem Wasserstand sinnvoll. Deshalb wird es nicht zur Regenzeit verwendet. An geeigneten Stellen wird das Gift in den Fluss gegeben. Der Milchsaft breitet sich im Fluss aus und trübt das Wasser. Nach wenigen Minuten taumeln Fische, deren Atmung gelähmt wird, an die Wasseroberfläche und werden mit Netzen eingesammelt. Da das Gift für Kaltblüter stark, für Warmblüter aber kaum giftig ist, können die so gefangenen Fische vom Menschen gefahrlos verzehrt werden.
Obwohl der Fischfang mit Barbasco in Brasilien und anderen Ländern mittlerweile verboten ist, wird er weiter praktiziert. Barbasco wird inzwischen in einigen Regionen durch andere Gifte oder durch Sprengstoff ersetzt.

 

Weitere Fotos von Gegenständen zum Thema finden Sie hier.

 
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