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Ritualpflanzen
> Ayahuasca |
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Ayahuasca (Banisteriopsis
caapi)
Volksnamen: Mii (Huaorani);
Yajé, Ayahuasca (Quichua); Natem (Shuar/Achuar),
Iyaona (Zapara), Ayahuasca, liana del muerto
(Spanisch); "Seelenranke" oder
"Todesliane"
Familie:
Malpighiaceae
Die Gattung Banisteriopsis umfasst knapp 100
Arten. Sie ist in Primär- und Sekundärwäldern
des tropischen Amerikas verbreitet und wird in
Amazonien von zahlreichen indigenen Gemeinschaften
genutzt. Neben Banisteriopsis caapi wird auch B.
inebrians in rituellen Zeremonien verwendet.
Banisteriopsis caapi wächst als große Liane mit
verzweigten, stark verholzten Achsen.
Die Ayahuasca-Pflanze kommt nur selten zur Blüte.
Sie entwickelt dann doldenförmige Blütenstände
mit weißlichen bis rosa Blüten und auffällig
gefärbten Kelchblättern. Die Liane enthält
psychoaktiv wirkende Alkaloide und wird von den
indigenen Gemeinschaften zur Herstellung eines
Aufgusses verwendet. Ayahuasca ist ein
unverzichtbarer Bestandteil ihrer traditionellen
Medizin. Durch die Beigabe weiterer Pflanzen (z.
B. Psychotria viridis, Ilex guayusa oder
Brunfelsia grandiflora) wird die Wirkung verstärkt.
Die Einnahme von Ayahuasca versetzt den Schamanen
in eine Art Trancezustand, der das Erkennen von
Krankheiten, Telepathie und Hellseherei ermöglichen
soll.
Zubereitung
Bei den Quichua liegt die Ayahuasca-Zubereitung
traditionell in den Händen der Ehefrau des
Schamanen oder eines anderen weiblichen
Familienmitglieds. Dazu werden Stücke der Liane
gespalten und die Rinde teilweise abgeschält. Die
Teile werden mit Blättern der Liane oder anderen
Pflanzenbeigaben abwechselnd in einen Topf
geschichtet und einige Stunden in Wasser gekocht.
Das so entstehende, bräunliche Konzentrat ist äußerst
bitter. Trotz geringer Dosierung kann die Wirkung
je nach Gehalt einige Stunden bis zu einer ganzen
Nacht anhalten. |
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Einnahme
und Behandlung
Ayahuasca wird erst nach Sonnenuntergang
eingenommen. Der Schamane (Yachac) trinkt es in
kleinen Mengen. Um eine Verbindung mit Schamanen
zu erreichen, trinken der Patient oder andere
Zeremonie-Teilnehmer oft auch eine geringe Dosis.
Nach kurzer Zeit setzt die Wirkung ein. Der zu
Behandelnde sitzt auf dem Boden. Der Schamane bläst
Tabakrauch über den Körper des Patienten, um ihn
zu reinigen. Mit einem Blätterstrauß (Suru Panga)
streicht der Schamane über den Körper des
Patienten, singt rituelle Lieder und pfeift hohe
melodische Töne.
Durch die Verbindung des Schamanen mit dem
Jenseits und den Geistern versucht er, die Ursache
der Krankheit zu finden und somit eine Heilung zu
ermöglichen. Der Patient steht im Mittelpunkt der
Zeremonie und wird nach der ersten Reinigung
weiter behandelt. Handelt es sich um einen
Schadenszauber, werden die jeweiligen Gegenmaßnahmen
ergriffen. Die Behandlung geht meist über mehrere
Stunden. Für die kommenden Tage muss der Patient
bestimmte Regeln und Tabus beachten. Zum Beispiel
darf er Alkohol und scharf gewürzte Speisen nicht
oder nur in geringen Mengen zu sich nehmen.
Yachac - der
Wissende/Sehende
Sounddatei
(333 KB):
Schamane bei einer
Zeremonie
Die traditionellen Heiler der Gemeinschaften
werden allgemein als Schamanen (Quichua: Yachac;
Zapara: Shímano; Shuar: Uwishin; der
Wissende/Sehende) bezeichnet. Innerhalb der
Gesellschaft haben sie eine besondere Rolle und übernehmen
auch religiöse Funktionen. Sie bilden die
Verbindung zur Welt der Geister, mit deren Hilfe
sie die Ursache von Krankheiten erkennen und
heilen können. Ihr Wissen erlernen sie von
anderen Schamanen und durch bestimmte Pflanzen.
Diese "Lehrzeit" zieht sich durch ihr
ganzes Leben. Viele kleinere Gemeinden haben heute
keinen eigenen Schamanen mehr vor Ort und müssen
sich außerhalb Hilfe suchen. |
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Weitere Fotos von Gegenständen
zum Thema finden Sie hier. |
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