Bixa stammt aus dem tropischen Amerika, wird heute
aber auch in anderen Gebieten der Tropen
kultiviert. Die Sträucher oder kleinen Bäume
haben herzförmige Blätter und rosarote Blüten.
Ihre bestachelten Fruchtkapseln enthalten
zahlreiche Samen mit einer fleischigen, rot gefärbten
Außenschicht. Diese enthält einen fettlöslichen,
carotinoiden Farbstoff namens Bixin (oder auch
Anatto, Orlean).
Der rote Farbstoff wird von den indigenen
Gemeinschaften Ecuadors auf verschiedene Weise zu
festlichen und rituellen Anlässen verwendet. In
Amazonien ist die Bemalung von Neugeborenen
verbreitet. Bei den Huaorani reiben Mütter die Füße
ihrer Neugeborenen mit Achiote ein, was Glück
bringen und stark machen soll. Erwachsene Huaorani
und Shuar bemalen ihre Gesichter und Körper für
Feste und Jagd mit Achiote. Bei den Quichua ist
Achiote kein traditionelles Hautfärbemittel,
sondern wird nur als Ersatz für Huituc (Genipa
americana) verwendet. Neben seiner rituellen
Bedeutung dient der Farbstoff auch als Schutz vor
starker Sonnenstrahlung, gegen Verbrennungen der
Haut sowie gegen Insekten. Zur Wundbehandlung
werden auch die Rinde und die Wurzeln verwendet.
Auch Gegenstände wie Speere der
Huaorani und bestimmte Pflanzen werden mit Achiote
eingefärbt. Die Quichua färben bei der
Erstbepflanzung eines Hausgartens junge
Manioksetzlinge mit Achiote, damit sie besonders
gut gedeihen und eine reiche Ernte hervorbringen;
außerdem erhofft man sich einen Schutz vor
Missernten. Zur Gewinnung des Farbstoffes werden
die roten Samen in Wasser gekocht, bis sich die
Farbe absetzt. Das Wasser wird abgegossen und der
Rückstand getrocknet. Wird der Sud lange gekocht,
bleibt nur noch eine dicke rote Paste übrig. Zur
Verwendung wird dem Farbstoff Fett oder Öl
zugegeben. Der rote Farbstoff dient in vielen Ländern
auch zum Einfärben von fetthaltigen Lebensmitteln
wie Butter.
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