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Biodiversität
  >Traditionelles Wissen und kommerzielle Nutzung

 
 

 
Nach den Zielen der Biodiversitätskonvention sollen indigene und lokale Gemeinschaften ihr Wissen für die kommerzielle Nutzung zur Verfügung stellen und dafür eine Gewinnbeteiligung erhalten. Welche Nachfrage es seitens der pharmazeutischen und kosmetischen Industrie am traditionellen Wissen gibt, ist schwer zu ermitteln. Eine Expertenrunde der UNCTAD (UN-Konferenz für Handel und Entwicklung) hat im Jahr 2000 das wirtschaftliche Potential dieses Wissens erörtert.

Es müssen Mechanismen festgelegt werden, die die Rechte der Inhaber dieses traditionellen Wissens schützen und die unerlaubte Aneignung durch Dritte unterbinden. Allerdings sind die herkömmlichen Schutzrechte für geistiges Eigentum, also Handelsmarken oder Patente, für traditionelles Wissen ungeeignet. Indigene Vertreter weisen darauf hin, dass das Wissen ihrer Völker kollektiv und generationsübergreifend sei. Zudem verfolge es nicht in erster Linie kommerzielle Absichten. Die Aufgabe des Übereinkommens über die biologische Vielfalt ist es deshalb zu prüfen, ob und wie ein neues Modell für den Schutz kollektiver geistiger Eigentumsrechte geschaffen werden kann, das den Besonderheiten des traditionellen Wissens angemessen ist. 

In der Zwischenzeit wird vorgeschlagen, nationale Register für traditionelles Wissen einzuführen oder das "Gewohnheitsrecht", also traditionelle Rechtsvorstellungen, aufzuwerten. Minimalanforderung wäre, dass bei Patenten die Herkunft der genetischen Ressourcen offengelegt wird und dass die Verwendung traditionellen Wissens deklariert werden muss. Darüber hinaus müßten Vertreter indigener Gemeinschaften an den Verfahren zur Erteilung von Patenten beteiligt werden. Eine Bewertung der herkömmlichen geistigen Eigentumsrechte für den Schutz traditionellen Wissens und die Entwicklung von Vorschlägen für ein neues Schutzsystem für dieses Wissen beschäftigen zur Zeit die WIPO (Weltorganisation für geistiges Eigentum). Sie hat im Juli 2000 die Ergebnisse ihrer sogenannten "fact-finding"- Mission vorgelegt. 

 
 
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