Erdölboom in Ecuador –
Entwicklung der Erdölförderung seit 1967
Das Amazonastiefland von Ecuador gehört zu den
artenreichsten Gebieten unserer Erde. Seit Beginn des
Erdölbooms vor 30 Jahren hat sich in dieser Region viel
verändert. Die Auswirkungen der Erdölförderung auf Fauna und
Flora und die dort lebenden indigenen Völker sind
unübersehbar.
1967 wird das TEXACO-GULF Konsortium in der Region um Lago
Agrio im nördlichen Oriente fündig und erhält
Konzessionsrechte bis 1992. Nach Fertigstellung der
transandinen Pipeline, die über eine Länge von 498 km von
Lago Agrio über die Gebirgskette der Anden nach Esmeraldas
am Pazifik führt, wird mit der Förderung des Erdöls
begonnen. Neben der transnationalen Pipeline entstehen im
Laufe der Zeit zahlreiche Nebenpipelines in den
Fördergebieten mit einer Gesamtlänge von über 400 km sowie
eine Gaspipeline zwischen Shushufindi und Quito.
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Die 70er Jahre sind die Boomjahre Ecuadors.
Das Land tritt der OPEC bei und entwickelt sich zum
zweitwichtigsten Erdölexportland Südamerikas. Die weltweite
Rezession, der daraus resultierende Verfall des Ölpreises
und nicht zuletzt eine verfehlte Wirtschaftspolitik führen
in den 80er Jahren zu einer vollständig desolaten
Wirtschaftslage. Um der enormen Auslandsverschuldung (Nähere
Informationen zum Thema Auslandsverschuldung,
wirtschaftliche Situation etc.) entgegenzutreten, werden
weitere Konzessionsrechte an multinationale Ölgesellschaften
wie OCCIDENTAL, EXXON, BRITISCH PETROLEUM, CONOCO, ARCO,
UNORAL, TENNECO, ORYX, ELF, MINOL, PETROCANADA vergeben und
so die Ausbeutung des Regenwaldes vorangetrieben.
Heute bedeckt ein Netz von
Förderkonzessionen das ecuadorianische Amazonastiefland, es
reicht von der Provinz Sucumbios im Norden über die
Provinzen Francisco de Orellana und Napo bis nach Pastaza im
Süden. Insgesamt 23 international agierende Erdölkonzerne
fördern zurzeit in Ecuador, von denen allein 12 aus den USA
stammen.
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Allerdings führt die
Ausweitung der Erdölförderung keineswegs zur
Verbesserung der wirtschaftlichen Lage des Landes.
Vielmehr erlebt Ecuador Ende der 90er Jahre die größte
Wirtschaftskrise seiner Geschichte
(s. wirtschaftliche Hintergründe).
Erneut soll nun der Erdölexport ausgebaut werden, um
Mittel für die Bedienung der Auslandsverschuldung
aufzubringen.
Um die Förderung sowie den Export verdoppeln zu können
wird zurzeit eine zweite Pipeline gebaut, die den
Oriente mit der Pazifikküste verbindet. |
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